1. Kapitel
Weltanschauung und Partei

Am 24. Februar 1920 fand die erste große öffentliche Massenkundgebung unserer jungen Bewegung statt.1 Im Festsaale des Münchner#1933: Münchner ersetzt durch: Münchener Hofbräuhauses wurden die fünfundzwanzig Thesen des Programms2 der neuen Partei einer fast zweitausendköpfigen Menschenmenge unterbreitet und jeder einzelne Punkt unter jubelnder Zustimmung angenommen.3

Damit waren die ersten Leitsätze und Richtlinien für einen Kampf ausgegeben, der mit einem wahren Wust althergebrachter Vorstellungen und Ansichten und mit unklaren, ja schädlichen Zielen aufräumen sollte. In die faule und feige bürgerliche Welt sowohl wie in den Siegeszug der marxistischen Eroberungswelle4 sollte eine neue Machterscheinung treten, um den Wagen des Verhängnisses in letzter Stunde zum Stehen zu bringen.

Es war selbstverständlich, daß die neue Bewegung nur dann hoffen durfte, die nötige Bedeutung und die erforderliche Stärke für diesen Riesenkampf zu erhalten, wenn es ihr vom ersten Tage an gelang, in den Herzen ihrer Anhänger die heilige Überzeugung zu erwecken, daß mit ihr#1939: mit ihr ersetzt durch: ihr mit dem politischen Leben nicht eine neue Wahlparole aufoktroyiert#1937: aufoktroyiert ersetzt durch: oktroyiert, sondern eine neue Weltanschauung von prinzipieller Bedeutung vorangestellt werden sollte#1933: sollte ersetzt durch: solle.5

Man muß bedenken, aus welch jämmerlichen Gesichtspunkten heraus sogenannte »Parteiprogramme« normal zusammengeschu­stert und von Zeit zu Zeit aufgeputzt oder umgemodelt#1939: umgemodelt ersetzt durch: umgewandelt;
1944: umgemodelt
werden. Man muß die treibenden Motive besonders dieser bürgerlichen »Programmkommissionen«#1944: »Programmkommissionen« ersetzt durch: »Programm-Kommissionen« unter die Lupe nehmen, um das nötige Verständnis für die Bewertung dieser programmatischen Ausgeburten zu gewinnen.6