den zufälligen örtlichen Aufenthaltsraum des einzelnen handelt und um weiter nichts. Zum Teil hängt dies mit dem durch die sozialen Verhältnisse bedingten häufigen Wechsel des Wohnortes# 1939: Wohnortes ersetzt durch: Wohnorts;
1944: Wohnortes
zusammen, die# 1939: die ersetzt durch: der dem Menschen nicht die Zeit zu einer engeren Verbindung mit seiner Stadt gibt, zum anderen aber ist die Ursache hiefür# 1930: hiefür ersetzt durch: hierfür auch in der allgemeinen kulturellen Bedeutungslosigkeit und Ärmlichkeit unserer heutigen Städte an sich zu suchen.180

Noch zur Zeit der Befreiungskriege181 waren die deutschen Städte nicht nur der Zahl nach gering, sondern auch der Größe nach bescheiden.182 Die wenigen wirklichen Großstädte waren zum größten Teile# 1933: Teile ersetzt durch: Teil Residenzen und besaßen als solche fast immer einen bestimmten kulturellen Wert und meist auch ein bestimmtes künstlerisches Bild.183 Die paar Orte von mehr als fünfzigtausend Einwohnern184 waren gegen Städte mit gleicher Bevölkerung von heute reich an wissenschaftlichen und künstlerischen Schätzen. Als München sech­zigtausend Seelen zählte185, schickte es sich schon an, eine der ersten deutschen Kunststätten zu werden186; heute hat fast jeder Fabrikort diese Zahl erreicht, wenn nicht schon vielfach überschritten, ohne manchmal aber auch nur das geringste an wirklichen Werten sein eigen nennen zu können. Reine Ansammlungen von Wohn- und Mietskasernen187, weiter nichts. Wie hier bei solcher# 1926: Wie hier bei solcher ersetzt durch: Wie bei derartiger Bedeutungslosigkeit eine besondere Anhänglichkeit an einen# 1930: Anhänglichkeit an einen ersetzt durch: Verbundenheit mit einem solchen Ort entstehen soll, muß ein Rätsel sein. Niemand wird an einer Stadt besonders hängen, die nichts weiteres# 1926: weiteres ersetzt durch: weiter zu bieten hat als eben jede andere auch; der jede individuelle Note fehlt, und in der peinlich alles vermieden wurde, was nach Kunst oder ähnlichem auch nur aussehen könnte.188

Aber nicht genug an dem, auch die wirklichen Großstädte werden mit der steigenden Zunahme der Volkszahl im Verhältnis immer ärmer an wirklichen Kunstwerken. Sie erscheinen immer abgeschliffener und ergeben ganz das gleiche Bild, wenn auch in größerem Umfange wie die kleinen armseligen Fabrikorte. Was die neuere Zeit zu dem kulturellen Inhalt unserer Großstädte hinzugefügt hatte# 1930: hatte ersetzt durch: hat , war# 1930: war ersetzt durch: ist vollkommen unzulänglich. Alle unsere Städte zehren vom Ruhme und den Schätzen der Vergangenheit. Man nehme aus dem jetzigen München doch einmal alles# 1930: eingefügt: weg , was unter Ludwig I. geschaffen wurde,