7. Kapitel
Die Revolution

Mit dem Jahre 1915 hatte die feindliche Propaganda bei uns eingesetzt, seit 1916 wurde sie immer intensiver, um endlich zu Beginn des Jahres 1918 zu einer förmlichen Flut anzuschwellen.1 Nun ließen sich auch schon auf Schritt und Tritt die Wirkungen dieses Seelenfanges erkennen. Die Armee lernte allmählich denken, wie der Feind es wollte.

Die deutsche Gegenwirkung aber versagte vollständig.2

Die Armee besaß in ihrem damaligen geistigen und willensmäßigen Leiter wohl die Absicht und Entschlossenheit, den Kampf auch auf diesem Felde aufzunehmen, allein ihr fehlte das Instrument, das hierfür nötig gewesen wäre. Auch psychologisch war es falsch, diese Aufklärung durch die Truppe selber vornehmen zu lassen. Sie mußte, wenn sie wirkungsvoll sein sollte, aus der Heimat kommen.3 Nur dann durfte man auf Erfolg bei Männern rechnen, die zum Schlusse ja für diese Heimat unsterbliche Taten des Heldenmutes und der Entbehrungen seit schon bald vier Jahren vollbracht hatten.

Allein, was kam aus der Heimat?

War dieses Versagen Dummheit oder Verbrechen?

Im Hochsommer 1918, nach dem Räumen des südlichen Marneufers4, benahm sich vor allem die deutsche Presse schon so elend ungeschickt, ja verbrecherisch dumm, daß mir mit täglich sich mehrendem Grimme die Frage aufstieg, ob denn nun# 1926: gestrichen: nun wirklich gar niemand da wäre, der dieser geistigen Verprassung des Heldentums der Armee ein Ende bereiten würde?5

Was geschah in Frankreich, als wir im Jahre 1914 in unerhörtem Siegessturme in dieses Land hineinfegten? Was tat Italien in den Tagen des Zusammenbruches seiner Isonzofront6? Was