die Frage stellen: Was tat man, um sie zu bessern? Ist die geringe Unterstützung von Entschlüssen unserer Regierungen – die ja in Wirklichkeit kaum da waren – durch das Volk, nur das Zeichen für die geringe Lebenskraft unseres Volkstums oder nicht noch mehr das Zeichen für das vollkommene Versagen der Behandlung dieses kostbaren Gutes? Was haben unsere Regierungen getan, um in dieses Volk wieder den Geist stolzer Selbstbehauptung, männlichen Trotzes und zornigen Hasses hineinzupflanzen?144

Als im Jahre 1919 der Friedensvertrag dem deutschen Volk#1939: Volk ersetzt durch: Volke;
1944: Volk
aufgebürdet wurde, da wäre man berechtigt gewesen, zu hoffen, daß gerade durch dieses Instrument maßloser Unterdrückung der Schrei nach deutscher Freiheit mächtig gefördert werden würde. Friedensverträge, deren Forderungen wie Geißelhiebe Völker treffen, schlagen nicht selten den ersten Trommelwirbel für die spätere Erhebung.145

Was konnte man aus dem#1937: dem ersetzt durch: diesem;
1939: dem;
1944: diesem
Friedensvertrag von Versailles machen!

Wie konnte dieses Instrument einer maßlosen Erpressung und schmachvollsten Erniedrigung in den Händen einer wollenden Regierung zum Mittel werden, die nationalen Leidenschaften bis zur Siedehitze aufzupeitschen?#1939: Fragezeichen ersetzt durch: Ausrufezeichen Wie konnte bei einer genialen propagandistischen Verwertung dieser sadistischen Grausamkeiten die Gleichgültigkeit eines Volkes zur Empörung und die Empörung zur hellsten Wut gesteigert werden!146

Wie konnte man jeden einzelnen dieser Punkte dem Gehirn und der Empfindung dieses Volkes so lange einbrennen, bis endlich in sechzig Millionen Köpfen147, Männern#1929: Männern ersetzt durch: bei Männern und Weibern, die gemeinsam empfundene Scham und der gemeinsame Haß zu jenem einzigen feurigen Flammenmeer geworden wäre, aus dessen Gluten dann stahlhart ein Wille emporsteigt und ein Schrei sich herauspreßt:

Wir wollen wieder Waffen!148

Jawohl, dazu kann ein solcher Friedensvertrag dienen. In der Maßlosigkeit seiner Unterdrückung, in der Schamlosigkeit seiner