Die Front selbst hatte damit eigentlich nichts zu tun.70 Nur Sehnsucht nach Frieden haben ihre Angehörigen natürlich alle empfunden. Allein gerade in dieser Tatsache lag eine außerordentliche Gefahr für die Revolution. Denn als sich nach dem Waffenstillstand die deutschen Armeen der Heimat zu nähern begannen, da war die bange Frage der damaligen Revolutionäre immer nur die gleiche: Was werden die Fronttruppen machen? Werden die Feldgrauen71 das dulden?!#1937: gestrichen: Ausrufezeichen72

In diesen Wochen mußte die Revolution in Deutschland wenigstens äußerlich gemäßigt erscheinen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, von einigen deutschen Divisionen plötzlich blitzschnell zusammengehauen zu werden. Denn wenn damals auch nur ein einziger Divisionär73 den Entschluß gefaßt hätte, mit seiner ihm treu ergebenen Division die roten Fetzen74 herunterzuholen und die »Räte« an die Wand stellen zu lassen, etwaigen Widerstand aber mit Minenwerfern und Handgranaten zu brechen, so würde diese Division in noch nicht einmal vier Wochen zu einer Armee von sechzig Divisionen angeschwollen sein.75 Davor zitterten die jüdischen Drahtzieher mehr als vor irgend etwas anderem. Und gerade, um dies zu verhindern, mußte man der Revolution eine gewisse Mäßigung auferlegen, sie durfte nicht in Bolschewismus ausarten, sondern mußte, wie die Dinge nun einmal lagen, »Ruhe und Ordnung«76 heucheln. Daher die zahlreichen großen Konzessionen, der Appell an den alten Beamtenkörper, an die alten Armeeführer.77 Man brauchte sie wenigstens noch eine gewisse Zeit, und erst als die Mohren ihre Schuldigkeit getan hatten78, konnte man wagen, ihnen die gebührenden Fußtritte zu versetzen und die Republik aus den Händen der alten Staatsdiener zu nehmen und den Klauen der Revolutionsgeier auszuliefern.79

Nur dadurch#1929: dadurch ersetzt durch: so durfte man hoffen, alte Generale und alte Staatsbeamte zu düpieren, um einen eventuellen Widerstand derselben durch die anscheinende Harmlosigkeit und Milde des neuen Zustandes von vornherein zu entwaffnen.