überzuführen, aber der Staat kann nicht plötzlich entsprechende Einrichtungen aus dem Nichts hervorzaubern, wenn sie nicht vollkommen leblose Gebilde bleiben sollen.18

Schon aus diesem höchsten Gesichtspunkt#1930: Gesichtspunkt ersetzt durch: Gesichtspunkte;
1944: Gesichtspunkt
heraus muß die nationalsozialistische Bewegung die Notwendigkeit eigener gewerkschaftlicher Betätigung anerkennen.

Sie muß dies weiter noch deshalb, weil eine wirklich nationalsozialistische Erziehung sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer im Sinne eines beiderseitigen Eingliederns in den gemeinsamen Rahmen der Volksgemeinschaft nicht erfolgt durch theoretische Belehrungen, Aufrufe oder Ermahnungen, sondern durch den Kampf des täglichen Lebens. An ihm und durch ihn hat die Bewegung die einzelnen großen wirtschaftlichen Gruppen zu erziehen und sie in den großen Gesichtspunkten einander näherzubringen. Ohne eine solche Vorarbeit bleibt jede Hoffnung auf das Erstehen einer einstigen wahrhaften Volksgemeinschaft blanke Illusion. Nur das große weltanschauliche Ideal, das die Bewegung verficht, kann langsam jenen allgemeinen Stil bilden, der dann einst die neue Zeit als eine wirklich innerlich festfundierte#1937: festfundierte ersetzt durch: fest fundierte;
1939: festfundierte
erscheinen läßt und nicht als eine nur äußerlich gemachte.

So muß sich die Bewegung nicht nur zu dem Gedanken der Gewerkschaft als solchem bejahend einstellen, sondern sie muß der Unsumme ihrer Mitglieder und Anhänger in der praktischen Betätigung die erforderliche Erziehung für den kommenden nationalsozialistischen Staat zuteil werden lassen.

Die Beantwortung der dritten Frage ergibt sich aus dem Vorhergesagten.

Die nationalsozialistische Gewerkschaft ist kein Organ des Klassenkampfes, sondern ein Organ der Berufsvertretung.19 Der nationalsozialistische Staat kennt keine »Klassen«, sondern in politischer Hinsicht nur Bürger mit vollständig gleichen Rechten und demgemäß auch gleichen allgemeinen Pflichten und daneben Staatsangehörige, die in