aller Beleidigungs- und ähnlichen Prozesse entstanden nur aus Mangel an Verschwiegenheit.114 Verantwortungslos getane Äußerungen werden ebenso leichtsinnig weitergeratscht#1937: weitergeratscht ersetzt durch: weitergetratscht;
1939: weitergeratscht;
1944: weitergetratscht
115, unsere Volkswirtschaft wird ständig durch leichtfertige Preisgabe wichtiger Fabrikationsmethoden usw. geschädigt, ja sogar alle stillen Vorbereitungen einer Landesverteidigung werden illusorisch gemacht, da das Volk eben nicht schweigen gelernt hat, sondern alles weiterredet.116 Im Kriege aber kann diese Schwatzsucht bis zum Verlust von Schlachten führen, und so wesentlich beitragen zum unglücklichen Ausgang des Kampfes. Man soll auch hier überzeugt sein, daß, was in der Jugend nicht geübt wurde, im Alter nicht gekonnt wird. Hierher gehört es auch, daß der Lehrer z.B. sich grundsätzlich nicht von dummen Jungenstreichen#1937: dummen Jungenstreichen ersetzt durch: Dummenjungenstreichen;
1944: dummen Jungenstreichen
Kenntnis zu verschaffen sucht durch das Heranzüchten übler Angeberei. Die Jugend hat ihren Staat für sich; sie steht dem Erwachsenen in einer gewissen geschlossenen Solidarität gegenüber, und dies ist selbstverständlich.117 Die Bindung des Zehnjährigen zu seinem gleich alten Gefährten ist eine natürlichere und größere, als die zu den Erwachsenen. Ein Junge, der seine#1933: seine ersetzt durch: seinen Kameraden angibt [sic!], übt Verrat und betätigt damit eine Gesinnung, die, schroff ausgedrückt und ins Große übertragen, der des Landesverräters genau entspricht. So ein Knabe kann keineswegs als »braves, anständiges« Kind angesehen werden, sondern als ein Knabe von wenig wertvollen Charaktereigenschaften. Für den Lehrer mag es bequem sein, zur Erhöhung seiner Autorität sich derartiger Untugenden zu bedienen, allein in das jugendliche Herz wird damit der Keim einer Gesinnung gelegt, die#1939: die ersetzt durch: der;
1944: die
sich später verhängnisvoll auswirken kann. Schon mehr als einmal ist aus einem kleinen Angeber ein großer Schuft geworden!

Dies soll nur ein Beispiel für viele sein. Heute ist die bewußte Entwicklung guter, edler Charaktereigenschaften in der Schule gleich Null. Dereinst muß darauf ganz anderes Gewicht gelegt werden. Treue, Opferwilligkeit, Verschwiegenheit sind Tugenden, die ein großes Volk nötig braucht, und deren Anerziehung und Ausbildung in der Schule wichtiger ist, als manches von dem, was zur Zeit#1937: zur Zeit ersetzt durch: zurzeit;
1939: zur Zeit
unsere Lehrpläne ausfüllt. Auch das Aberziehen von