Gefahren der Rassen-Mischung <span class="pagenumber">[34]</span>

55 Hitler dürfte hier vor allem Skandinavien im Blick gehabt haben. In seinen späteren Monologen bezeichnete er die Norweger, Schweden und Dänen, aber auch die Holländer als Germanen und forderte, sie im Sinne einer »planmäßig[en] Rassenpolitik« allesamt zu »Glieder[n] des Deutschen Reiches« zu machen. Im Februar 1942 ging Hitler von insgesamt »hundertzwanzig Millionen Germanen« in Europa aus, die, »wenn sie sich erst konsolidiert« hätten, »eine Macht« bilden würden, »gegen die nichts in der Welt aufkommen« könne. In dieser Rechnung besaß das deutsche Volk freilich den Löwenanteil: »Mit unseren 85 Millionen Deutschen«, so Hitler am 29. 8. 1942, »haben wir in unserem Reich den größten Teil der germanischen Rasse.«

Vgl. Hitler, Monologe, Zitate S. 55, 289 f., 374.

56 Hitlers Ablehnung der Idee allgemeiner Menschenrechte steht in Zusammenhang mit der grundsätzlichen Relativierung christlicher und kantischer Ethik- und Moralvorstellungen im sozialdarwinistischen Denken. Kritik an den Menschenrechten findet sich indes nicht ausschließlich auf Seiten der radikalen Rechten, wenngleich dieses Denken primär dort zu verorten ist. Ebenfalls ideologisch bedingt, wenn auch unter ganz anderen Vorzeichen, beurteilte schon Karl Marx die Menschenrechte skeptisch. Bezug nehmend auf die »Erklärung der Menschen und Bürgerrechte« durch die französische Nationalversammlung am 26. 8. 1789 deutete Marx die Menschenrechte in seinem Aufsatz Zur Judenfrage (1844) als bloße Instrumente zur Durchsetzung bürgerlicher Klasseninteressen: Die »sogenannten Menschenrechte«, so Marx, seien »nichts anderes […] als die Rechte des Mitglieds der bürgerlichen Gesellschaft« und damit des »egoistischen […] und vom Gemeinwesen getrennten Menschen«. Keines der Menschenrechte gehe »über den egoistischen Menschen hinaus«.

Vgl. Marx/ Engels, Werke, Bd. 1, Zitate S. 364, 366; Lohmann, Menschenrechte; Schmale, Jahrhundert, bes.S. 72 – 95; Kap. II/1, Anm. 38, 39; Kap. II/13, Anm. 15.

selbst wieder in den Hintergrund, es wäre denn, daß ihre Zahl sich schon so unendlich vermehrt hätte, daß ein ernstlicher Widerstand der reinrassig Übriggebliebenen nicht mehr in Frage käme.

Der Mensch, der einmal instinktlos geworden ist und seine ihm von der Natur#1944: Natur ersetzt durch: Not auferlegte Verpflichtung verkennt, darf im allgemeinen jedoch auf solche Korrektur von seiten der Natur solange#1937: solange ersetzt durch: so lange nicht hoffen, als er seinen verlorenen Instinkt nicht durch sehende Erkenntnis ersetzt hat; an ihr ist es nun#1929: nun ersetzt durch: dann, die erforderliche Wiedergutmachungsarbeit zu leisten. Doch ist die Gefahr sehr groß, daß der einmal blind gewordene Mensch die Rasseschranken#1937: Rasseschranken ersetzt durch: Rassenschranken immer mehr einreißt, bis endlich auch der letzte Rest seines besten Teils verloren ist. Dann bleibt wirklich nur mehr ein Einheitsbrei übrig, wie er den Idioten von#1929: Idioten von ersetzt durch: famosen Weltverbesserern unserer Tage ja#1929: gestrichen: ja als Ideal vorschwebt54; er würde aber aus dieser Welt in kurzer Zeit die Ideale verjagen. Freilich: eine große Herde könnte so gebildet werden, ein Herdentier kann man zusammenbrauen, einen Menschen#1933: einen Menschen ersetzt durch: ein Mensch;
1937: einen Menschen als Kulturträger aber und besser noch als Kulturbegründer und Kulturschöpfer ergibt eine solche Mischung niemals. Die Mission der Menschheit könnte damit als beendigt angesehen werden.

Wer nicht will, daß die Erde diesem Zustand entgegengeht, muß sich zur Auf‌fassung bekehren, daß es die Aufgabe vor allem der germanischen Staaten55 ist, in erster Linie dafür zu sorgen, daß einer weiteren Bastardierung grundsätzlich Einhalt geboten wird.

Die Generation unserer heutigen notorischen Schwächlinge wird selbstverständlich sofort dagegen aufschreien und von Eingriffen#1929: von Eingriffen ersetzt durch: über Eingriffe in die heiligsten Menschenrechte usw.#1929: gestrichen: usw. jammern und klagen.56 Nein, es gibt nur ein heiligstes Menschenrecht, und dieses Recht ist zugleich die heiligste Verpflichtung, nämlich: dafür zu sorgen, daß das Blut rein erhalten bleibt, um durch die Bewahrung des besten Menschentums#1929: eingefügt: die Möglichkeit einer edleren Entwicklung dieser Wesen die Möglichkeit#1929: gestrichen: die Möglichkeit zu geben.

Ein völkischer Staat wird damit in erster Linie die Ehe aus dem Niveau einer dauernden Rassen-