Die Taktik des Marxismus <span class="pagenumber">[43]</span>

118 Hitler rekurriert hier auf eine Erfahrung des Ersten Weltkriegs, dessen Kämpfe auch durch den Einsatz chemischer Waffen geprägt waren. Im Preußischen Kriegsministerium gab es seit 1915 ein eigenes Referat »Gaskampfwesen«, die spätere Zentralstelle für Fragen der Chemie, das der Nobelpreisträger Fritz Haber leitete. Der erste Einsatz von Giftgas erfolgte am 22. 4. 1915, als deutsche Pioniere 150 Tonnen giftiges Chlorgas im Raum Ypern gegen französische und britische Truppen abbliesen. Die Reaktion der Entente-Mächte folgte rasch: Am 25. 9. 1915 setzten britische Truppen bei Loos in Nordfrankreich ebenfalls Chlorgas ein. Obwohl die verwendeten Giftgasmengen in den folgenden Monaten immer weiter gesteigert wurden, konnten beide Seiten außer kleineren taktischen Erfolgen keinen größeren militärischen Nutzen aus dem Gaskrieg ziehen. 1918 wurden schließlich 65.160 Tonnen Giftgas eingesetzt – eine größere Menge, als in den Jahren 1915 (3.870 Tonnen), 1916 (16.535 Tonnen) und 1917 (38.635 Tonnen) zusammengenommen zum Einsatz gekommen war. Großbritannien und Deutschland verfügten über die größte Zahl entsprechender Einheiten, aber auch die Armeen von Frankreich, den USA, Italien, Russland und Österreich-Ungarn besaßen Chemische Truppen. Insgesamt wird die Zahl der Soldaten, die im ersten Weltkrieg durch Gas verwundet wurden, auf über eine Million geschätzt; zwischen 70.000 und 90.000 Menschen starben an ihren Verletzungen. Auch Hitler wurde in der Nacht vom 13. /14. 10. 1918 durch Gas verletzt, entgegen seiner Selbstdarstellung im Kapitel Die Revolution (I/7) allerdings nur relativ leicht.

Vgl. Spiers, Warfare, S. 13 – 33; Martinetz, Gaskrieg, S. 11, 100, 127; Szöllösi-Janze, Haber, S. 316 – 373; Leonhard, Büchse, S. 294 – 299; Kap. I/7, Anm. 77, 79.

Das Spiel beginnt von neuem und wird so oft wiederholt, bis die Furcht vor dem wilden Köter zur suggestiven Lähmung wird.

Da die Sozialdemokratie den Wert der Kraft aus eigener Erfahrung am besten kennt, läuft sie auch am meisten Sturm gegen diejenigen, in deren Wesen sie etwas von diesem ohnehin so seltenen Stoffe wittert. Umgekehrt lobt sie jeden Schwächling der anderen Seite, bald vorsichtig, bald lauter, je nach der erkannten oder vermuteten geistigen Qualität.

Sie fürchtet ein ohnmächtiges, willenloses Genie weniger als eine Kraftnatur, wenn auch bescheidenen Geistes.

Am eindringlichsten empfiehlt sie Schwächlinge an Geist und Kraft zusammen.

Sie versteht es, den# 1944: es, den ersetzt durch: den Anschein zu erwecken, als ob nur so die Ruhe zu erhalten wäre, während sie dabei in kluger Vorsicht, aber dennoch unentwegt, eine Position nach der anderen erobert, bald durch stille Erpressung, bald durch tatsächlichen Diebstahl in Momenten, da die allgemeine Aufmerksamkeit anderen Dingen zugewendet, entweder nicht gestört sein will oder die Angelegenheit für zu klein hält, um großes Aufsehen zu erregen und den bösen Gegner neu zu reizen.

Es ist eine unter genauer Berechnung aller menschlichen Schwächen gefundene Taktik, deren Ergebnis fast mathematisch117 zum Erfolge führen muß, wenn eben nicht auch die Gegenseite lernt, gegen Giftgas mit Giftgas118 zu kämpfen.

Schwächlichen Naturen muß dabei gesagt werden, daß es sich hierbei eben um Sein oder Nichtsein119 handelt.

Nicht minder verständlich wurde mir die Bedeutung des körperlichen Terrors dem einzelnen, der Masse gegenüber.

Auch hier genaue Berechnung der psychologischen Wirkung.

Der Terror auf der Arbeitsstätte, in der Fabrik, im Versammlungssaal# 1930: Versammlungssaal ersetzt durch: Versammlungslokal und anläßlich der Massenkundgebung wird immer von Erfolg begleitet sein, solange# 1944: eingefügt: ihm nicht eben# 1926: gestrichen: eben ein gleich großer Terror entgegentritt.

Dann freilich wird die Partei in entsetzlichem Geschrei Zeter und Mordio jammern, wird als alte Verächterin jeder Staatsautorität