will, daß die allgemeine Unzufriedenheit eines Tages zur hellen Rebellion ausschlägt.136

In Umkehrung obenstehenden Satzes ergibt sich für uns Nationalsozialisten folgende grundlegende Regel: Ein kraftvolles nationales Reich, das die Interessen seiner Bürger nach außen im höchsten Umfange wahrnimmt und beschirmt, vermag nach innen Freiheit zu bieten, ohne für die Festigkeit des Staates bangen zu müssen. Andererseits kann aber eine kraftvolle nationale Regierung selbst große Eingriffe in die Freiheit des einzelnen sowohl als der Länder ohne Schaden für den Reichsgedanken vornehmen und verantworten, wenn der einzelne Bürger in solchen Maßnahmen ein Mittel zur Größe seines Volkstums erkennt.137

Sicherlich gehen alle Staaten der Welt in ihrer inneren Organisation einer gewissen Vereinheitlichung entgegen.138 Auch Deutschland wird hierin keine Ausnahme machen. Es ist heute schon ein Unsinn, von einer »Staatssouveränität« einzelner Länder zu sprechen139, die in Wirklichkeit schon durch die lächerliche Größe dieser Gebilde nicht gegeben ist. Sowohl auf verkehrs- als auch auf verwaltungstechnischem Gebiete wird die Bedeutung der Einzelstaaten immer mehr heruntergedrückt. Der moderne Verkehr, die moderne Technik läßt Entfernung und Raum immer mehr zusammenschrumpfen.140 Ein Staat von einst stellt heute nur mehr eine Provinz dar, und Staaten der Gegenwart galten früher Kontinenten gleich. Die Schwierigkeit, rein technisch gemessen, einen Staat wie Deutschland zu verwalten, ist nicht größer als die Schwierigkeit der Leitung einer Provinz wie Brandenburg vor hundertzwanzig Jahren. Die Überwindung der Entfernung von München nach Berlin ist heute leichter als die von München nach Starnberg vor hundert Jahren. Und das ganze Reichsgebiet von heute ist im Verhältnis zur derzeitigen Verkehrstechnik kleiner als irgendein mittlerer deutscher Bundesstaat zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Wer sich den aus einmal gegebenen Tatsachen resultierenden Folgen verschließt, bleibt eben in der Zeit