sammlung stattfinden sollte. Die Antwort#1944: Antwort ersetzt durch: Auskunft war wieder unbestimmt und ausweichend; es hieß, man »beabsichtige«, die Arbeitsgemeinschaft für den Mittwoch in acht Tagen zu einer Kundgebung aufzubieten.

Damit war mir der Geduldfaden#1937: Geduldfaden ersetzt durch: Geduldsfaden gerissen, und ich beschloß, die Protestkundgebung nun allein durchzuführen. Mittwoch mittags diktierte ich in zehn Minuten das Plakat in die Schreibmaschine und ließ gleichzeitig den Zirkus Krone für den nächsten Tag, Donnerstag, den 3. Februar, mieten.113

Damals war dies ein unendlich großes Wagnis. Nicht nur daß es fraglich schien, den riesenhaften Raum füllen zu können, lief man auch Gefahr, gesprengt zu werden.

Unsere Ordnertruppe war für diesen kolossalen Raum noch lange nicht ausreichend. Ich hatte auch keine richtige Vorstellung über die Art des möglichen Vorgehens im Falle einer Sprengung. Ich hielt es damals für viel schwieriger im Zirkusgebäude als in einem normalen Saal. Doch war dies, wie es sich dann herausstellte, gerade umgekehrt. In dem Riesenraum konnte man tatsächlich leichter einer Sprengtruppe Herr werden als in enggepferchten Sälen.

Sicher war nur eines: jeder Mißerfolg konnte uns auf sehr lange Zeit zurückwerfen. Denn eine einzige erfolgreiche Sprengung hätte unseren Nimbus mit einem Schlage zerstört und die Gegner ermutigt, das einmal Gelungene immer wieder zu versuchen. Das hätte zu einer Sabotage unserer ganzen weiteren Versammlungstätigkeit führen können, was erst nach vielen Monaten und nach schwersten Kämpfen zu überwinden gewesen wäre.

Wir hatten nur einen Tag Zeit zu plakatieren, nämlich den Donnerstag selbst.114 Leider regnete es schon morgens, und die Befürchtung schien begründet, ob unter solchen Umständen nicht viele Leute lieber zu Hause bleiben würden, statt bei Regen und Schnee in eine Versammlung zu eilen, bei der es möglicherweise Mord und Totschlag geben konnte.

Überhaupt bekam ich Donnerstag vormittag auf einmal Angst, der Raum könnte doch nicht voll werden (ich wäre damit ja auch vor der Arbeitsgemeinschaft der Blamierte gewesen), so daß ich nun