mens zerstört auf die Dauer bei vielen das Gefühl für Sparsamkeit ebenso, wie das Verständnis einer klugen# 1930: einer klugen ersetzt durch: für eine kluge Lebenseinteilung. Der Körper gewöhnt sich langsam scheinbar# 1933: langsam scheinbar ersetzt durch: scheinbar langsam daran, in guten Zeiten aus dem Vollen# 1937: Vollen ersetzt durch: vollen;
1939: Vollen
zu leben und in schlechten zu hungern. Ja, der Hunger wirft jeden Vorsatz für spätere vernünftige Einteilung in der besseren Zeit des Verdienstes um, indem er dem von ihm Gequälten in einer dauernden Fata Morgana die Bilder eines satten Wohllebens vorgaukelt und diesen Traum zu einer solchen Sehnsucht zu steigern versteht, daß solch ein krankhaftes Verlangen zum Ende jeder Selbstbeschränkung wird, sobald Verdienst und Lohn dies irgendwie gestatten. Daher kommt es, daß der kaum eine Arbeit Erlangende sofort auf das unvernünftigste jede Einteilung vergißt, um statt dessen# 1944: gestrichen: statt dessen aus vollen Zügen in den Tag hinein zu leben. Dies führt selbst bis zum Umstoß# 1926: zum Umstoß ersetzt durch: zur Umstoßung des kleinen Wochenhaushaltes, indem# 1926: indem ersetzt durch: da sogar hier die kluge Einteilung ausbleibt; es langt anfangs noch für fünf Tage statt für sieben, später nur mehr für drei, endlich für kaum noch einen Tag, um am Schlusse in der ersten Nacht schon verjubelt zu werden.

Zu Hause sind dann oft Weib und Kinder. Manches Mal werden auch sie von diesem Leben angesteckt, besonders wenn der Mann zu ihnen an und für sich gut ist, ja sie auf seine Art und Weise sogar liebt. Dann wird der Wochenlohn in zwei, drei Tagen zu Hause gemeinsam vertan; es wird gegessen und getrunken, solange das Geld hält [sic!], und die letzten Tage werden ebenso gemeinsam durchgehungert. Dann schleicht die Frau in die Nachbarschaft und Umgebung, borgt sich ein weniges aus, macht kleine Schulden beim Krämer und sucht so die bösen letzten Tage der Woche durchzuhalten. Mittags sitzen sie alle beisammen vor mageren Schüsseln, manchmal auch vor nichts, und warten auf den kommenden Lohntag, reden von ihm, machen Pläne, und während sie hungern, träumen sie schon wieder vom kommenden Glück.

So werden die kleinen Kinder in ihrer frühesten Jugend mit diesem Jammer vertraut gemacht.

Übel aber endet es, wenn der Mann von Anfang an seine eigenen Wege geht und das Weib, gerade den Kindern zuliebe, dagegen