meine zeichnerische Begabung anerkannt wurde, stand mein Entschluß nur noch fester.

Daran konnten weder Bitten noch Drohungen mehr etwas ändern.

Ich wollte Maler werden und um keine Macht der Welt Beamter.

Eigentümlich war es nur, daß mit steigenden Jahren sich immer mehr Interesse für Baukunst einstellte.

Ich hielt dies damals für die selbstverständliche Ergänzung meiner malerischen Befähigung und freute mich nur innerlich über diese# 1944: diese ersetzt durch: die Erweiterung meines künstlerischen Rahmens.

Daß es einmal anders kommen sollte, ahnte ich nicht.

*

Die Frage meines Berufes sollte nun doch schneller entschieden werden, als ich vorher erwarten durfte.

Mit dem 13. # 1944: 13.  ersetzt durch: dreizehnten Lebensjahre# 1933: Lebensjahre ersetzt durch: Lebensjahr verlor ich urplötzlich den Vater. Ein Schlaganfall traf den sonst noch so rüstigen Herrn und beendete auf schmerzloseste Weise seine irdische Wanderung, uns alle in tiefstes Leid versenkend.74 Was er am meisten ersehnte, seinem Kinde die Existenz mitzuschaffen, um es so# 1944: gestrichen: so vor dem eigenen bitteren Werdegang zu bewahren, schien ihm damals wohl nicht gelungen zu sein. Allein er legte, wenn auch gänzlich unbewußt, die Keime für eine Zukunft, die damals weder er noch ich begriffen hätte.

Zunächst änderte sich ja äußerlich nichts.

Die Mutter fühlte sich wohl verpflichtet, gemäß dem Wunsche des Vaters meine Erziehung weiter zu leiten, d.h. also mich für die Beamtenlaufbahn studieren zu lassen. Ich selber war mehr als je# 1944: gestrichen: je zuvor entschlossen, unter keinen Umständen Beamter zu werden. In eben dem Maße nun, in dem die Mittelschule sich in Lehrstoff und Ausbildung von meinem Ideal entfernte, wurde ich innerlich gleichgültiger. Da kam mir plötzlich eine Krankheit zu Hilfe und entschied in wenigen Wochen über meine Zukunft und die dauernde Streitfrage des väterlichen Hauses. Mein schweres Lungenleiden ließ einen Arzt der Mutter auf das dringendste# 1937: dringendste ersetzt durch: dringlichste;
1939: dringendste
anraten, mich später einmal unter keinen Umständen in ein Bureau# 1937: Bureau ersetzt durch: Büro;
1939: Bureau;
1944: Büro
zu geben.75 Der Besuch der Realschule mußte ebenfalls auf mindestens ein Jahr eingestellt