Daß# 1939: Daß ersetzt durch: daß;
1944: Daß
nämlich die Sicherung des Deutschtums die Vernichtung Österreichs voraussetzte, und daß weiter Nationalgefühl in nichts identisch ist mit dynastischem Patriotismus; daß vor allem das habsburgische Erzhaus zum Unglück der deutschen Nation bestimmt war.

Ich hatte schon damals die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis gezogen: heiße Liebe zu meiner deutschösterreichischen Heimat, tiefen Haß gegen den »österreichischen«# 1926: »österreichischen« ersetzt durch: österreichischen Staat.

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Die Art des geschichtlichen Denkens, die mir so in der Schule beigebracht wurde, hat mich auch# 1930: gestrichen: auch in der Folgezeit nicht mehr verlassen. Weltgeschichte ward mir immer mehr zu einem unerschöpflichen Quell des Verständnisses für das geschichtliche Handeln der Gegenwart, also für Politik. Ich will sie dabei nicht »lernen«, sondern sie soll mich lehren.

War ich so frühzeitig zum politischen »Revolutionär« geworden, so nicht minder früh auch# 1944: gestrichen: auch zum »künstlerischen«# 1926: »künstlerischen« ersetzt durch: künstlerischen .

Die oberösterreichische Landeshauptstadt70 besaß damals ein verhältnismäßig nicht schlechtes Theater. Gespielt wurde so ziemlich alles. Mit zwölf Jahren sah ich da zum ersten Male »Wilhelm Tell«71, wenige Monate darauf als erste Oper meines Lebens »Lohengrin«72.  Mit einem Schlage war ich gefesselt. Die jugendliche Begeisterung für den Bayreuther Meister kannte keine Grenzen. Immer wieder zog es mich zu seinen Werken, und ich empfinde es heute als besonderes Glück, daß mir durch die Bescheidenheit der provinzialen Aufführung die Möglichkeit einer späteren Steigerung erhalten blieb.73

Dies alles festigte, besonders nach Überwindung der Flegeljahre (was bei mir sich nur sehr schmerzlich vollzog), meine tiefinnere Abneigung gegen einen Beruf, wie ihn der Vater für mich erwählt hatte. Immer mehr kam ich zur Überzeugung, daß ich als Beamter niemals glücklich werden würde. Seit nun auch in der Realschule