Das Judentum der Weltfeind <span class="pagenumber">[300]</span>

195 Gemeint sind hier die Briten. Dass Hitler diese – bei aller Kritik an der britischen Politik seit 1914 – als ein den Deutschen ebenbürtiges und »rassisch« ähnlich geartetes Volk ansah, war im völkischen Schrifttum nicht ungewöhnlich. Der Gedanke, dass »englisches Blut« dasjenige sei, »welches in Europa die meiste Verwandtschaft mit dem arischenGrundwesen bewahrt« habe, findet sich schon in Joseph Arthur de Gobineaus Versuch über die Ungleichheit der Menschenracen. Auch der in der NSDAP hochgeschätzte Laienanthropologe Hans F. K. Günther vertrat die Auf‌fassung, dass sich in der wechselvollen Besiedlungsgeschichte der britischen Inseln letztlich die »nordische Rasse« durchgesetzt habe, basierend auf ihrer angeblich überlegenen biologischen Veranlagung. Günther ging von insgesamt drei »geschichtlich bezeugte[n] Einbr[ü]- ch[en] nordischen Blutes« in England aus: Erstens durch »das Keltentum«, zweitens durch die Angelsachsen – deren »Einbruch« eine »gründliche Vernordung [sic!] Englands mit sich« gebracht habe – und drittens durch die Normannen, die ebenfalls »nordischen Blutes« gewesen seien. Auch der von Hitler geschätzte amerikanische Rassentheoretiker Madison Grant bezeichnete die Engländer als »Abkömmlinge der nordischen Rasse«.

Vgl. Gobineau, Versuch, Bd. 2, Zitat S. 288; Günther, Rassenkunde (1923), S. 326 – 330, Zitat S. 328; Günther, Rassenkunde (1925), S. 77 f., 180 – 183; Grant, Untergang, Zitat S. 51; Ryback, Bücher, S. 126 – 149; Graml, Hitler, bes.S. 13 – 18; Kap. II/2, Anm. 39.

bindet195, muß sie den bösen Feind der Menschheit als den wirklichen
Urheber allen#1939: allen ersetzt durch: alles Leides, dem allgemeinen Zorne weihen.

Sorgen aber muß sie dafür, daß wenigstens in unserem Lande der tödlichste Gegner erkannt#1939: eingefügt: werde; 1944: wieder gestrichen: werde und der Kampf gegen ihn als leuchtendes Zeichen einer lichteren Zeit auch den anderen Völkern den Weg weisen möge zum Heil einer ringenden arischen Menschheit.

Im übrigen mag dann die Vernunft unsere Leiterin sein, der Wille unsere Kraft. Die heilige Pflicht, so zu handeln, gebe uns Beharrlichkeit, und höchster Schirmherr bleibe unser Glaube.