soferne der alte Herr nun# 1926: nun ersetzt durch: jetzt seine Autorität rücksichtslos durchzusetzen sich anschickte, schwieg ich künftig, setzte meine Drohung aber in die Wirklichkeit um. Ich glaubte, daß, wenn der Vater erst den mangelnden Fortschritt in der Realschule sähe, er gut oder übel eben doch mich meinem erträumten Glück würde zugehen lassen.

Ich weiß nicht, ob diese Rechnung gestimmt hätte. Sicher war zunächst nur mein ersichtlicher Mißerfolg in der Schule.38 Was mich freute, lernte ich, vor allem auch alles, was# 1930: eingefügt: ich meiner Meinung nach ich# 1930: gestrichen: ich später als Maler brauchen würde. Was mir in dieser Hinsicht bedeutungslos erschien, oder mich auch sonst nicht sehr# 1933: sehr ersetzt durch: so anzog, sabotierte ich vollkommen.39 Meine Zeugnisse in dieser Zeit stellten, je nach dem Gegenstande und seiner Einschätzung, immer Extreme dar. Neben »lobenswert« und »vorzüglich«, »genügend« oder auch »nicht genügend«. Am weitaus besten waren meine Leistungen in Geographie und mehr noch in# 1939: eingefügt: der; 1944: wieder gestrichen: der Weltgeschichte. Die beiden Lieblingsfächer# 1937: Weltgeschichte. Die beiden Lieblingsfächer ersetzt durch: Weltgeschichte, den beiden Lieblingsfächern;
1939: Weltgeschichte. Die beiden Lieblingsfächer
, in denen ich der Klasse vorschoß.40

Wenn ich nun nach so viel# 1937: viel ersetzt durch: vielen;
1939: viel
Jahren mir das Ergebnis dieser Zeit prüfend vor Augen halte, so sehe ich zwei hervorstechende Tatsachen als besonders bedeutungsvoll an:

Erstens: ich wurde Nationalist.

Zweitens: ich lernte Geschichte ihrem Sinne nach verstehen und begreifen.

Das alte Österreich war ein »Nationalitätenstaat«41. 

Der Angehörige des Deutschen Reiches konnte im Grunde genommen, wenigstens damals, gar nicht erfassen, welche Bedeutung diese Tatsache für das alltägliche Leben des einzelnen in einem solchen Staate besitzt. Man hatte sich nach dem wundervollen Siegeszuge der Heldenheere im deutsch-französischen# 1926: deutsch-französischen ersetzt durch: Deutsch-französischen;
1930: Deutsch-Französischen
Kriege allmählich immer mehr dem Deutschtum des Auslandes42 entfremdet, zum Teil dieses auch gar nicht mehr zu würdigen vermocht oder wohl auch nicht mehr gekonnt. Man verwechselte besonders in bezug auf den Deutschösterreicher nur zu leicht die verkommene Dynastie43 mit dem im Kerne# 1944: Kerne ersetzt durch: Kern urgesunden Volke.

Man begriff nicht, daß, wäre nicht der Deutsche in Österreich wirk­lich noch von bestem Blute, er niemals die Kraft hätte besitzen